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Street Art


Kunst im öffentlichen Raum



Der Begriff Street Art ("Strassen Kunst") kommt von der Idee, den Begriff und die ursprüngliche Definition von Kunst und Künstlern neu zu definieren. 

So mussten die Künstler aller vorangegangenen Epochen um die Gunst von Mäzenen ringen, um den Lebensunterhalt bestreiten zu können und konnten hauptsächlich nur Auftragsarbeiten im Sinne der Geldgeber anfertigen.
Daraus entstanden zwar epochale und geniale Werke, doch wurden die meisten "freien Künstler" erst nach ihrem Tod bekannt und anerkannt.
Lediglich einige Wenige, zumeist aus wohlhabenden Familien kommend, konnten sich den freien Willen der Kunst leisten und eigene Werke anfertigen.

Die Idee die Kunst auf die Strasse zu holen, sich also nicht von Galeristen und Gönnern abhängig zu machen, spiegelt sich in einem Teil der Hip Hop-Kultur wieder: Graffiti
Der Grundgedanke, seine Meinung anonym und zugleich öffentlich mitzuteilen (z.B. durch politische Graffiti im antiken Rom, bis hin zu "Amies raus aus Vietnam" und "Peace in the middle East" aus der Neuzeit) wurde zunehmend zum Kunstbegriff und die Ästhetik wurde immer mehr zum Hauptkriterium. Der Inhalt wurde von der Gesamtästhetik abgelöst und die eigenen Namen bzw. Gruppen ("Crews") standen im Vordergrund. 


Von der Werbeindustrie anfangs wenig beachtet, erfuhr die unkonventionelle Ästhetik der ungefilterten "Strassenkunst" in den letzten Jahren große Aufmerksamkeit und wurde in der Werbung schnell auf- und weiterverarbeitet.

Das gesprühte Graffiti, also direktes auftragen von Farbe, was nach §303 bzw. §304 StGB in Deutschlandstrafbar und illegal ist, wurde schnell zum Ausdruck vorkrimininalisierter und dadurch zu gewaltbereit erklärter Künstler. 
Der dadurch entstandenen Tendenz zu möglichst auffälligen Orten (z.B. öffentliche Verkehrsmittel) weicht seit dem immer mehr der Gedanke und Wunsch nach mehr Ästhetik im öffentlichen Raum und anonymen und ungefilterten Künstlern.
Im Schatten dessen entwickelte sich eine Kultur, die, im Kerngedanken, dem gesprühten Graffiti sehr ähnlich ist: 

Street Art 



Als möglichst legale Möglichkeit Kunst zu publizieren, nimmt die Street Art die Idee der Werbeindustrie (also das Plakatieren von vorher angefertigten "Medien") auf und interpretiert diese neu. 

Orte an denen konventionelle Werbung erwartet wird, zur Zeit nahezu überall, werden selbstgemachte Plakate und Aufkleber, Fliesenmosaik, Strickarbeiten bis hin zu Neuinterpretationen und Persiflage von Werbung jeglicher Art angebracht. 
Neben dem wiederkommenden Wunsch nach farb- und formvollendeten zeitgenössischer Strassenkunst tritt auch die Wahrnehmung als unabhängiges Medium hervor. 



Das führt dazu, dass die Street Art bzw. Strassen Kunst als reflektierendes Medium der Werbung, als suggerierendes Medium, in Opposition steht. Die Werbeindustrie hat jedoch noch Schwierigkeiten damit, aber es ist zu beobachten, das Art und Weise der Street Art sowie der reflektive Charakter versucht wird zu übernehmen und zu etablieren. 





Die Form des "Guerilla-Marketing" ist hierbei die Hauptstrategie. 

Angelehnt an die revolutionären Guerilla im Brasilien der 1970ern und deren "Handbuch der Stadtguerilla" von C. Marighela ist diese Form von Marketing der Dschungelkampf der Werbeindustrie. Das Besondere beim Dschungelkampf ist, dass, im Vergleich zu offenen (Werbe)Schlachten, sich materielle, personelle und logistische Überlegenheit relativieren lässt und gerade kleinere Unternehmen in der Lage sind mit Feldzügen großer Konzerne Schritt zu halten.






Kilroy
TAKI_183
Dondi (Graffitikünstler)
banksy

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